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24. November 2025

Digitalisierung gegen Piraten und Sklaverei: Ein Abend, der unter die Haut ging

JCI Basel - Digitalisierung gegen Piraten und Sklaverei: Ein Abend, der unter die Haut ging

Online-Referat mit Sea Shepherd am 24. November 2025

Was haben Schweizer Apotheken mit illegaler Fischerei in der Antarktis zu tun? Diese und viele weitere Fragen beantwortete Franziska von Sea Shepherd an einem denkwürdigen Abend für die JCI Basel. Rund 15 Mitglieder und Gäste verfolgten gebannt das Online-Referat und zeigten sich gleichermassen schockiert wie beeindruckt von den Fakten, die ans Licht kamen.

Die fünf packendsten Erkenntnisse des Abends

1. Von den «Piraten» zur offiziellen Meerespolizei

Sea Shepherd hat eine bemerkenswerte Transformation durchgemacht. Seit 2016 arbeitet die Organisation mit afrikanischen Küstenstaaten wie Gabun, Liberia und Gambia zusammen – offiziell als «IUU Task Force» zur Bekämpfung illegaler Fischerei. Die Organisation stellt Schiffe, Technologie und Fachwissen zur Verfügung, während lokale Polizeikräfte an Bord die rechtliche Handhabe haben.

2. Technologie als Lebensretter: Satelliten gegen Sklaverei

Mit Satellitendaten und AIS-Tracking spürt Sea Shepherd illegale Fischerboote auf. Ein Beispiel: Das chinesische Schiff «Li Hung Nr. 666» wurde überführt, weil es sein Signal gezielt an Seegrenzen aus- und einschaltete. Solche Operationen retten nicht nur Fischbestände, sondern auch Menschenleben – denn auf vielen illegalen Schiffen herrschen sklavenähnliche Bedingungen.

3. Über 100 festgenommene Schiffe – bis in die Antarktis

Seit 2016 hat Sea Shepherd über 100 illegal operierende Fischereiboote festnehmen können. Die Arbeit führt bis ans Ende der Welt: In der Antarktis jagen riesige Trawler nach Krill – jenem winzigen Krebs, der die Basis der gesamten antarktischen Nahrungskette bildet. Die Krill-Population ist seit 1970 dramatisch eingebrochen.

4. Sklaverei auf dem Teller – auch in der Schweiz

Einer der erschütterndsten Momente: Tausende Menschen sind weltweit auf Fischereischiffen versklavt. Franziska zeigte auf, wie illegal gefangener Fisch über verschlungene Lieferketten bis in Schweizer Supermärkte gelangt – etwa über chinesische Produzenten mit nordkoreanischer Zwangsarbeit bis auf Coop-Regale. Eine Realität, die viele Teilnehmende sichtlich schockierte.

5. Antarktis-Krillöl in Schweizer Apotheken

In praktisch jeder Schweizer Apotheke stehen Omega-3-Präparate aus antarktischem Krill. Was als gesundes Nahrungsergänzungsmittel beworben wird, trägt zur Zerstörung eines der letzten intakten Ökosysteme der Erde bei. Unser Konsumverhalten spielt eine direkte Rolle.

Herzlichen Dank

Die JCI Basel dankt Franziska Paukert von Sea Shepherd herzlich für dieses aussergewöhnlich spannende und aufrüttelnde Referat. Ihr Einsatz und der des gesamten Sea Shepherd Teams rund um den Globus verdient unsere Anerkennung und Unterstützung.Mehr Informationen: seashepherd.ch